Preisträger 19/20: Kemper und SituationKunst
Marketing Award 2019 geht an Christoph Kemper
Innovative Produkte: Keyboards „Virus“ und digitale Gitarrenverstärker
Kemper Amps ist einer von zwei Weltmarktführern im Segment digitale Gitarrenverstärkern. Von Beginn an war für beide Gattungen das hohe ästhetische Produktdesign ein tragendes Element und eine Abgrenzung zur Konkurrenz. Die hohe Qualität der Produkte und die Leistungsfähigkeit werden Durch das Design kommuniziert. Von Beginn an (das Keyboard wurde 1996/97 eingeführt) wurde das Internet als Kommunikationskanal zu den Konsumenten genutzt.
Ob Oscar-Preisträger Hans Zimmer oder die Ärzte: Keyboards und Gitarrenverstärker aus dem Herzen des Ruhrgebiets sind auf allen Bühnen und Studios der Welt zu finden. Das ist ein Meisterstück im Marketing.
Carsten Köchel, Marketing Club Bochum
Weit vor Apple oder Windows nutzte Kemper das Internet für kostenlose Updates für eigene Geräte und schuf ein enges Verhältnis zu seinen Kunden – Costumer Centricity lange bevor es diesen Begriff gab. Das Internet war von Beginn ein wichtiger Feedback-Kanal für Christoph und sein Team. Lange bevor im Marketing das Buzz Word Web 2.0 auftauchte. Auch Foren wurden früh als wichtiger Dialog-Kanal verstanden, um die Produkte weiter zu entwicklen und eine hohe Verbundenheit zu erzeugen. Die enge Betreuung von Multiplikatoren – das sind z.B. die Gitarrentechniker von bekannten Gitarrenmusikern oder Keyboard-Techniker von bekannten Keyboardern, garantieren die richtige Nutzung der hochqualitativen Produkte. Hierbei sind die Personen oft Gatekeeper, die den direkten Draht zu Prominenten Musikern haben.
Christoph Kemper mit Oliver Sopalla
Heute finden sich Keyboard und Gitarrenverstärker made in Bochum/Recklinghausen von Kemper auf allen Bühnen und Studios der Welt. Sei es bei der Band von Madonna, bei Depeche Mode, Rammstein oder den Ärtzen. Hans Zimmer komponiert Musik für Blockbuster auf Virus, Jazzgrößen wie Pat Metheny und Gitarrenhelden wie Mark Knopfler spielen Kemper.
Ehrenpreis geht an Stiftung SituationKunst
Situation Kunst ist einzigartig
Wer die existenzielle Wirkung kennen lernen will, die Kunst entfalten kann, findet in Situation Kunst einen der intensivsten Orte, um sich einzulassen – europaweit. Das Faszinierende an diesem Kunstortjuwel ist die Leichtigkeit, mit der es selbst diejenigen kraftvoll erreicht, die sich mit Kunst nicht jeden Tag beschäftigen. Existenzielle Themen gehen unter die Haut und berühren die Seele.
Damit ist Situation Kunst ein nachhaltiges und ständig verfügbares Wahrnehmungs- und Ausbildungsangebot. Ganz im Sinne von Max Imdahl, dem ersten Kunsthistoriker der jungen Ruhr Universität Bochum. In einer Zeit, in der Kunstvermittlung nur via Dia-Projektoren möglich war, wollte er Freiräume schaffen, um das Potential von Kunst voll zur Entfaltung kommen zu lassen. Was er auf dem Campus der Ruhr Universität begann, wurde in Situation Kunst durch orts- und raumbezogene Kunst, Lichtkunst und Kunst aus Afrika und Asien ergänzt und von der Stiftung Situation Kunst rund um Alexander und Silke von Berswordt-Wallrabe konsequent weiter geführt.
Silke von Berswordt-Wallrabe Laudator Prof. Dr. Reinhard Hoeps Kitty Kraus, SituationKunst Maria Spiegel, Kuratorien SituationKunst Silke von Berswordt-Wallrabe, Vorständin Stiftung SituationKunst
Dort ist alles der Kunst untergeordnet. Der gesamte Architekturkomplex ist um die Kunstwerke herum konzipiert. Welches Museum hat schon den Raum, um eine Stahlskulptur von Richard Serra zu umbauen? Heute vermitteln Kunststudenten in dem Ensemble aus Situation Kunst I und II, dem KUBUS und der Museum unter Tage dieses Kunstverständnis an Werken der international renommiertesten Künstler, diskutieren dort Wissenschaftler international und interdisziplinär, engagieren sich zahlreiche Privatpersonen und Firmen aus dem In- und Ausland.
Damit steht die Stiftung Situation Kunst und die Menschen hinter ihr für einen ganzen Kanon an Werten, der konzentriert an diesem Ort gelebt wird. Engagement aus feinster Überzeugung, interkulturelle Auseinandersetzung mit und über Originalkunstwerke und der Wunsch Erfahrenes zu teilen, zu vermitteln, um es gemeinsam zu diskutieren und daran zu wachsen.
Es ist ein Geschenk, dass es diesen grandiosen Freiraum für existenzielle Erfahrung, Denken und Weiterdenken in Bochum zu erleben gibt.